Wohin mit aussortierten Sachen? "Ein Klassischer Fall von ZVM" würde ein Freund von mir sagen (zu viele Möglichkeiten). Je mehr Optionen uns zur Auswahl stehen, desto schwerer fällt es uns, eine Entscheidung zu treffen. Mithilfe des Entscheidungsbaums sind die Möglichkeiten an jeder Verästelung reduziert.
Die wichtigste Entscheidung zuerst
Bevor du dich aber auf den Weg entlang der Äste und Gabelungen machst, um herauszufinden was mit diesem Gegenstand noch passieren soll, lautet die allererste Frage, die du dir stellen solltest, ist: "Will ich das behalten?"
Warum diese Frage so wichtig ist und wie du sie dir stellen solltest, erkläre ich in diesem Blog auf der Ordnungswelt.
Auf diese Frage gibt es nur zwei Möglichkeiten, zu antworten: JA oder NEIN.
Wie geht's weiter nach JA oder NEIN?
Im Folgenden zeige ich dir alle Möglichkeiten auf, die du nach Beantwortung der allerersten Frage auswählen kannst und zeige dir, wie du mithilfe eines Entscheidungsbaums Schritt für Schritt zu einer Entscheidung kommst, wie es für den Gegenstand weiter geht.
Und auch für die VIELLEICHT-Dinge, denen du weder ein klares JA noch ein klares NEIN geben kannst, habe ich einen Tipp für ich.
1. JA, ich möchte das behalten
Wenn du dich für "JA, ich möchte dieses Teil behalten" entscheidest, dann ist es eigentlich ganz easy. Wenn dieser Gegenstand so, wie er ist, bei dir bleiben darf, musst du nichts weiter machen, als ihm noch einen festen Platz zu geben.
2. JA, ich möchte das behalten, aber damit muss noch etwas geschehen
Eine andere Möglichkeit bei JA ist: Ja, ich möchte das behalten, aber muss es noch reparieren oder etwas daran verändern, um es wieder zu nutzen.
Für diese "JA-behalten-ABER-ich-muss-noch-etwas-machen"-Variante empfehle ich dir den Kistentrick. Das Video zum Kistentrick findest du hier:
Das sind die zwei Möglichkeiten, die es gibt, bei JA.
Mögliche Entscheidungen bei NEIN
Lautet deine NEIN , dann gibt es sehr viele Möglichkeiten, wie es für den Gegenstand weitergeht.
Das ist unter anderem der Grund, dass uns das loslassen so schwer fällt. Je größer die Auswahl an Optionen, desto größer die Angst, die falsche Entscheidung zu treffen.
Wenn du den Ästen und Abzweigungen des Entscheidungsbaums strikt folgst, stehen dir an jeder Abzweigung nur begrenzte Optionen zur Auswahl.
Entscheide dich also erst einmal: Will ich das verkaufen, verschenken, entsorgen oder feierlich zerstören? Erst wenn du dich zwischen diesen vier Optionen entscheiden hast, gehst du weiter zur nächsten Abzweigung.
1. NEIN, ich will das verkaufen
Die erste Möglichkeit ist das Verkaufen. Beim Verkaufen gibt es zwei Möglichkeiten: Du möchtest das selber machen oder du beauftragst jemand damit.
Beim selbst verkaufen gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie den Flohmarkt oder den Online-Verkauf. Hier ist wichtig, dir darüber im Klaren zu sein, wieviel Zeit du in die Anzeige und den Verkaufsprozess bereit bist zu investieren und welches Mindestgebot du akzeptieren würdest.
Oder du lässt jemand anderen für dich verkaufen. Second Hand Geschäfte bieten das an. Bei Antiquitäten, Kunst und Schmuck kann es sich lohnen einen Fachhändler oder eine Expertin damit zu beauftragen.
2. NEIN, ich will das verschenken
Die zweite Möglichkeit ist das Verschenken. Auch hier gibt es zwei Optionen. Du kannst an Freunde oder Fremde verschenken.
Fällt deine Wahl auf Freunde oder Bekannte frag die Person vorher, ob sie das Geschenk möchte, und lass ihr die Möglichkeit, "Nein" zu sagen.
Die andere Option ist das Verschenken an Fremde, zum Beispiel durch Spenden (unter wohindamit.org findets du eine tolle Übersicht) an Sozialkaufhäuser, Onlinestellen in Verschenkengruppen oder das Aufstellen einer zu-Verschenken-Kiste.
3. NEIN, ich will das entsorgen
Die dritte Möglichkeit ist die Entsorgung. Hier musst du schauen, wie die Sachen entsorgt werden können. Kannst du sie über den Hausmüll entsorgen, handelt es sich um Sperrmüll, oder ist es sogar Gefahrengut? Beachte die Entsorgungskosten, -möglichkeiten und -regelungen.
4. NEIN, ich will das feierlich zerstören
Die vierte Möglichkeit, die ich spannend finde und die von einem Kunden von mir stammt, ist die feierliche Zerstörung. Manchmal haben Gegenstände so viele emotionale Bindungen, dass sie eine Zeremonie verdienen, um losgelassen zu werden.
Wie diese Zeremonie aussieht, bestimmst du selbst. Wenn du solche Gegenstände besitzt wirst du selbst am besten wissen, auf welche Art sie am besten feierlich zerstört werden sollen.
Und was ist mit VIELLEICHT?
Aber was, wenn du dich weder für JA noch für NEIN entscheiden kannst?
Meine wunderbare Kollegin Conni Köpp von Wohnkosmetik sagt:
Ein VIELELICHT ist eher ein NEIN als ein JA.
Grundsätzlich stimme ich ihr da zu.
"Haste Bock heute Abend zum Grillen zu kommen?"
"Vielleicht"
Also eher nein.
Beim Aussortieren und Loslassen sehe ich das aber anders.
Ein VIELLEICHT ist ein JA, BEHALTEN.
Warum?
Die schlechte aber ehrliche Nachricht zuerst: Aufräumen und Aussortieren endet nie.
Du gute Nachricht: Je intensiver du dich mit deinen Gegenständen beschäftigst, desto leichter wird es dir fallen, klare Entscheidungen zu treffen. Bei der nächsten Runde, also wenn du dir ein zweites, drittes oder viertes mal z.B. deinen Kleiderschrank vorknöpfst, wird aus dem VIELLEICHT ein klares NEIN oder es ein klares JA.
Wovor ich dich bewahren möchte, ist unsichere Entscheidungen übers Knie zu brechen und Dinge loszulassen auf die Gefahr hin es später zu bereuen.
Du musst dir deinen Entscheidungen sicher sein. Du für dich.
Entscheide erst für dich, dann für den Gegenstand
Geh bei Unsicherheiten zurück zum Anfang des Entscheidungsbaums, bleib ganz bei dir und beantworte für dich die Frage: Will ich das behalten?
Entschiede so dass deine Entscheidung für dich die Beste ist.
Erst in den weiteren Schritten an den Vergabelungen des Entscheidungsbaums entschiedest und was für den Gegenstand das Beste ist.
Den komplette Entscheidungsbaum findest du im Workbook "Authentische Entscheidungen" das noch in diesem Herbst erscheint.
Viele liebe, ordentliche Grüße,
Deine Sarah
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